Vom Schattenkind zur Lichtbringerin

Kramer-Leuchten

 

Kramer-Leuchten, so hieß die Firma, die mein Vater in den 70er Jahren erfolgreich aufgebaut hat und mit der ich lange Zeit keinen Frieden finden konnte. Brachte sie uns auf der einen Seite über zwei Jahrzehnte finanziellen Wohlstand, schöne Reisen und ein Gefühl von Sicherheit, ging dies gleichzeitig einher mit der Konfrontation unserer Schattenseiten und dem Gefühl der Abgetrenntheit in der eigenen Familie.

 

Während mein Vater für sein Tun viel Anerkennung und Wertschätzung bekam und seine Freude an seiner Arbeit lebte und immer weniger Zeit für unsere Familie hatte, ging meine Mutter zunehmend in ihr stilles Leid und in die "So tun als ob"- Strategie. Als Kind gab sie mir zu verstehen, dass dies auch für mich der sicherste Weg wäre, was ich natürlich übernahm, da sie mir sonst ihre Liebe entzog und mich einfach irgendwo mit meiner Unsicherheit in der Dunkelheit stehen ließ. Sie war nicht lieblos, es war einfach nur ihr eigenes unbewusstes Verhaltensmuster, das sie gefühlt schützte und entsprechend weitergab.

 

Auch machte sie mir Angst, dass Schlimmes passiert, wenn ich laut sage, was ich wahrnehme und wie sich das Verhalten anderer für mich anfühlt und so sprach ich nie mit meinem Vater darüber, was in mir vorging und wie sich meine Mutter fühlte, weil er sehr offen mit der ein oder anderen Mitarbeiterin fremdging, sondern entzog ihm strategisch meine Liebe. Da er mich liebte, verletzte ihn das sehr, doch hatte auch er nie gelernt, darüber zu sprechen und so blieben viele Seelenanteile in dieser Zeit auf der Strecke.

 

Und so wählte auch ich für mein weiteres Leben unbewusst die Strategie, anderen die Schuld für mein "Mich-schlecht-Fühlen" zu geben, ohne denen etwas dazu zu sagen. Ich hatte wenig Vertrauen in mich und das Leben und hatte die "Opfer-Leid-Mentalität" meiner Mutter übernommen. Das führte dazu, dass ich in der Schule gemobbt wurde und häufig krank war. Ich hatte nicht gelernt, Verantwortung für mich selbst zu übernehmen, mich zu wehren und meine Gefühle und meine Bedürfnisse auszusprechen. Ich konnte weder Grenzen setzen, noch für mich einstehen. Ich nahm immer schon mit allen Sinnen mehr wahr als mein Umfeld, aber ich schluckte vorsichtshalber alles runter und fühlte mich oft einsam und meist fehl am Platz.

 

Erst vor einigen Jahren wurde mir dieses Verhaltensmuster bewusst und ich erlaubte mir nach und nach meine Prägungen, meine „Überlebensstrategien“ aus der Kindheit und viele einschränkende Denkweisen ans Licht zu holen und mir wurde klar, was sich alles daraus in meinem Leben entwickelt hatte und vor allem, was sich daraus nicht entwickeln konnte. Ich verstand, warum ich oft Entscheidungen getroffen hatte, die mich nicht in meine Kraft brachten. Woher mein „Ich schaffe das nicht, ich bin nicht stark genug.“ „Ich bin nicht sicher.“ „Ich bin falsch“ -Denken kam. Ich begann mein Leben mit dieser neuen Betrachtungsweise zu durchleuchten und mich neu auszurichten.

 

Nach und nach holte ich meine verlorenen Seelenanteile aus dem Schatten zurück ans Licht. Ich hatte am Anfang große Angst davor, hatte mir doch der wichtigste Mensch in meinem Leben lebensbedrohliche Konsequenzen angedroht. Doch dann durfte ich die Erfahrung machen, wie schön und heilsam dieser Prozess ist, wie viel befreiter ich von Woche zu Woche auch rein körperlich wurde, wie stark es mich machte, auszusprechen, was ich wirklich dachte, empfand und wahrnahm, wie sich mein Leben Stück für Stück erhellte und ich dem Ruf meiner Seele endlich folgen konnte.

 

Ich hatte in einer Meditation ein Bild, wie ich in meinem Herzensraum die Jalousien hochzog und die Tür weit öffnete. Ein helles, weißes Licht durchflutete mein Herz, ich weinte vor Freude und rief, „Endlich, wo ward ihr denn so lange?“. Ich fühlte mich wieder verbunden. Mit meinem Innern, meinen verlorenen Seelenanteilen, den Menschen und dem ganzen Leben um mich herum. All der Schmerz, den ich so lange tief in mir gehütet und verdrängt hatte, brach sich jetzt endlich mal Bahn, ich weinte sehr lange und sehr intensiv. Ich bat meinen Vater und viele andere Menschen, die ich durch mein unbewusstes Verhalten verletzt hatte, um Verzeihung und verzieh gleichzeitig mir selbst und allen, die wiederum mich durch ihr Verhalten verletzt hatten. Das war ein ganz natürlicher Prozess, für den ich zutiefst dankbar bin.

 

Mein Schattenkinddasein hatte ein Ende. Ich konnte mich endlich zu einer Frau entfalten, die nun bewusst ihre eigene innere Kraft und Selbstliebe fühlen und leben konnte und nichts mehr vorspielen musste. Die bereit war zu leuchten und sich mit allen Facetten zu zeigen. Und ohne, dass es eine bewusste Absicht war, habe ich damit auch Heilung in meine Beziehung zu „Kramer-Leuchten“, zu meinem Vater, meiner Mutter und in viele andere Beziehungen gebracht. Nun bin auch ich wie einst mein Vater als Lichtbringerin unterwegs und auch ich arbeite mit viel Freude, ganz auf meine eigene Art, und mit all meinen Licht- und Schattenseiten, um Heilung in diese Welt zu bringen und andere Menschen auf ihrem Weg zu unterstützen.

 

Wie ist es bei dir? Möchtest du auch dein Schattenkinddasein erhellen und erlösen? Möchtest du auch neue,  gesunde Lebensstrategien für dich entwickeln und deine eigene innere Kraft und Liebe fühlen und leben?

 

Dann melde dich gerne bei mir: 0173 7982267 oder unter gesundheit.kramer@gmail.com